Der tönerne Milchtopf war in hundert Teile zerborsten, der gefrorene Inhalt rollte über den Tischrand, schlug auf die Dielen und zersplitterte in tausend weiße Milchstückchen. Der Alte kam endlich zu sich und rannte los. Er riss die Ofenklappe auf, stapelte flugs Holz hinein und zündete es an. Sie holten Schals, Mützen und Fausthandschuhe von der Anrichte und zogen dicke Mäntel an.  So eingemummelt traten sie vor dem Ofen auf der Stelle und rieben sich die Arme. Aber es wollte einfach nicht warm werden. Im Gegenteil. Es schien ihnen zusehends kälter und kälter. Bald waren drei Kiepen besten Kiefernholzes verfeuert, doch jedes Mal, wenn einer von ihnen die Hand prüfend an die Kacheln legte, fror diese fast an und wurde eiligst wieder im Handschuh versteckt.

Nun war das am Ofen gestapelte Holz zur Neige. Fluchend riss der Alte die Ofenklappe auf und sah fassungslos hinein. Ein zartes Flämmchen züngelte um die Scheite, leckte vorsichtig mal da, mal dort, zuckte  zurück, wenn es auf von Rauhreif überzogenes Holz stieß. Von der Decke hingen Eiszapfen groß wie Zuckertüten, die Wände glänzten wie riesige Spiegel und die gefrorenen Bohlen unter den Füßen waren gefährlich glatt. Das ganze Haus hatte sich binnen Kürze in einen funkelnden Eispalast verwandelt.