Larissageschichten

Larissas Frühling

Im weiten russischen Reich gab es Wälder so riesig, dass manche der wilden Tiere darin noch nie die Grenze des Waldes erreicht hatten, so unermesslich weit reichte das Grün der Bäume. Mitten in den Wäldern lagen kleine Weiler, kaum mehr wie Lichtungen, wo Blockhütten standen, als wären sie den Bäumen gleich langsam aus der Erde gewachsen.
LarissasHaus FruehlingArme Leute hausten dort, Waldarbeiter und Köhler. Einsam, von der Welt vergessen mitten unter Kobolden und Waldgeistern. Vom Frühling über den Sommer bis weit in den Herbst hinein arbeiteten sie hart und legten emsig Vorräte an, bevor Väterchen Frost seinen Zauberstab erhob und die Welt in Schnee und Eis tauchte. Die Jungen zogen fort, denn das Leben war ihnen zu mühsam. Kaum groß genug, flohen sie in die Ferne. Daher lebten dort bald nur noch eine Hand voll alter Leutchen. Und zwei von den Alten, auf so einem kleinen Flecken tief drin im Wald, waren Larissas Großeltern.