LaraSchlafausschnitt 63Unter Tränen gestand Larissa wie sie sich den Winter gewünscht hatte. Ihre Großeltern trösteten sie, sagten, das sei alles nicht so schlimm, nur ein heftiger Kälteeinbruch. Wenn sie sich das nächste Mal etwas wünsche, riet Großmutter noch, bevor sie sich in den Schlaf zitterte, solle sie darauf achten, ob der Wunsch nicht nur ihr selbst, sondern auch anderen etwas Gutes brächte.

„Väterchen Frost“, rief Larissa später leise, als die Alten neben ihr schon schnarchten, „D... d... das habe ich nicht g...g... gewollt... doch nicht so... Bitte verzeih.“  und schlief völlig erschöpft ein.

Larissa rekelte sich wohlig und erwachte. Schwitzend! Der Ofen glühte unter ihr, sie kam um vor Hitze und schlug das Lammfell zurück. Aufgeregtes Stimmengewirr war zu hören.  Schnell kletterte sie herunter und drängte sich zwischen die Großeltern, die aus dem Fenster starrten und in einem fort plapperten.

„Nein, so plötzlich!“, rief der Großvater.

„Das habe ich aber auch noch nicht erlebt.“, antwortete die Großmutter.

„Dabei sah es ja überhaupt nicht danach aus, oder?“,  fragte der Großvater.

„Nein, keine Spur … und nun gleich so etwas!“,  entgegnete die Großmutter.

Larissa hörte gar nicht mehr zu. Mit offenem Mund sah sie durchs Fenster und staunte.

Dicke Schneeflocken taumelten verwunschen zur Erde, bedeckten stetig die Erde. Häuser, Sträucher, Hecken und die großen Tannen am Waldrand standen wie verzuckert und auf dem zugefrorenen Weiher zogen schon die Nachbarskinder ihre Kreise. Verwundert blickte Larissa zu ihren Großeltern auf.

„Na, was ist?“,  riefen diese gleichzeitig, „Hast du noch nie Schnee gesehen?“

Wie ein Wiesel flitzte Larissa zur Anrichte, stutzte kurz, weil sie den Schal schon umhatte, schüttelte den Kopf, schlüpfte in ihre Wintersachen und war im nächsten Augenblick zur Tür hinaus.

-Ende-  

 ©Malabin

illustriert von LydiaS

  

lufer a

 

 

 

 

 

 

 Larissa und die

verrosteten

Schlittschuhe